Freiheit & Disziplin
Oft hört man, wenn über Montessoris Pädagogik geredet wird, dass die Kinder "alles machen können, was sie wollen".
Diese definitiv nicht zutreffende Aussage beruht eindeutig auf falsche Interpretationen ihrer Schlagwörter.
Bei der Montessori Pädagogik geht es keineswegs darum, die Kindern machen zu lassen, was sie wollen - ohne Grenzen und Regeln. Denn auch nach Montessori kann Freiheit nur in Grenzen exxistieren, ansonsten sprechen wir vom Chaos.
"Die Disziplin in der Freiheit schien ein Problem zu lösen, das bis dahin als unlösbar erschien: Die Lösung lag darin, dass Disziplin erlangt wurde in dem man Freiheit gab."
Montessori: Das kreative Kind. OA 1949
Aus ihrer Sicht bedeutet Disziplin nicht drillen und dressieren. Um für die friedlieche Zusammenleben notwendige Regeln dürfen nicht willkürlich entstehen und müssen auf die Bedürfnisse und Möglichkeiten des Kindes aufbauen. Freiheit kann niemals bedingungslos sein, da der Mensch auch nur in Situationen existiert.
"Wir nennen einen Menschen diszipliniert, wenn er Herr seiner selbst ist und folglich über sich selbst gebieten kann, wo es gilt, eine Lebensregel zu beachten"
Montessori: Die Entdeckung des Kindes. OA 1948
Ein Kind leistet Gehorsam aufgrund seinen Innersten. Der Erwachsene muss dies unterstützen - nicht durch Strafen oder Belohnungen, sondern durch das Bieten der Gelegenheit zu Freiheit und Selbstständigkeit. Das setzt voraus, dass der Erwachsene dem Kind es zutraut.
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